Solarthermie
Mit der Solarthermie nutzen Sie kostenfreie Sonnenwärme in Ihrem Haus. Neben der Warmwasserbereitung lässt sich die Technik auch zur Heizungsunterstützung einsetzen. Wir erklären, wie die Anlagen funktionieren, wann sie sich lohnen und wie viel Solarthermieanlagen kosten.
Funktion der Solarthermie: Einfach erklärt
Solarthermieanlagen bestehen aus Kollektoren, die das Licht der Sonne auffangen. Sie erwärmen sich im Tageslicht und übertragen thermische Energie auf eine Flüssigkeit. Wie effizient das funktioniert, hängt von der Bauweise der Kollektoren ab. Erhältlich sind unter anderem wärmegedämmte Kästen mit einer Abdeckung aus Glas. Die sogenannten Flachkollektoren haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und kommen bei den meisten Anlagen zum Einsatz. Bei knappen Platzverhältnissen oder ungünstigen Voraussetzungen stehen Ihnen mit Vakuumröhrenkollektoren auch hocheffiziente Kollektoren zur Verfügung. Diese bestehen aus vakuumisolierten Glasröhren, die weniger Wärme verlieren und auf der gleichen Fläche mehr Energie gewinnen.
Natürlich muss die kostenfreie Solarwärme auch nach Sonnenuntergang noch nutzbar sein. Diese Aufgabe übernehmen Speicher. Dabei handelt es sich um gedämmte Behälter, die je nach Einsatzzweck mit Trink- oder Heizungswasser gefüllt sind. Die Beladung erfolgt über eine Solarflüssigkeit, die kontinuierlich zwischen den Kollektoren und dem Speicher zirkuliert.
Verschiedene Arten der Solarthermie im Vergleich
Sie können die Solarthermie zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung einsetzen. Die Übersicht zeigt, was die Systeme unterscheidet:
Warmwasser-Solaranlagen erwärmen das Trinkwasser. Sie haben eine Kollektorfläche von 1,0 bis 1,5 m² pro Person und Speicher für rund 80 Liter pro Person. Die Solarthermie deckt etwa 60 Prozent des jährlichen Warmwasser-Wärmebedarfs und spart rund 5 Prozent Ihrer Heizkosten ein.
Die Solarthermie zur Heizungsunterstützung nutzt Solarwärme für die Raumheizung. Sie verfügt über eine Kollektorfläche von mindestens 0,1 m² pro Quadratmeter Wohnfläche und einen Pufferspeicher, der etwa 50 Liter pro Quadratmeter Kollektorfläche fasst. Die jährliche Heizkostenersparnis liegt in der Regel bei 20 Prozent.
Diese Voraussetzungen sind zu erfüllen
Damit sich die Solarthermie lohnt, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. So kommt es darauf an, dass Ihr Dach groß genug und unverschattet ist. Zudem muss Ihr Haus ausreichend Platz bieten, um Wärmespeicher und Peripherie unterzubringen.
Einen großen Einfluss auf den Ertrag hat darüber hinaus die Ausrichtung. Während die solaren Gewinne bei reiner Südausrichtung am größten sind, fällt der Ertrag auf West- oder Ostdächern teilweise um 20 Prozent geringer aus. Eine wichtige Rolle spielt hier auch der Neigungswinkel der Kollektoren, der zwischen 20 und 40 Grad liegen sollte.
Energiespartipp: Installieren Sie eine neue Umweltheizung, lohnt es sich, diese mit der Solarthermie zu kombinieren. Kümmert sich letztere um warmes Trinkwasser, arbeiten Wärmepumpen weite Teile des Jahres mit niedrigeren Temperaturen. Sie verbrauchen weniger Strom und Ihre Heizkosten sinken. Ähnlich verhält es sich bei der Kombination von Solarthermie und Biomasse. Entscheiden Sie sich für diese Lösung, profitieren Sie zudem von einer höheren Förderung der Holzheizung.
Ob sich die Solarthermie lohnt, kann ein Energieberater beurteilen. Dieser prüft die örtlichen Gegebenheiten und stellt fest, welche Einsparungen zu erzielen sind.
Kosten und Fördermittel für die Solarthermie
Wie viel die Solarthermie kosten kann, hängt vom Einsatzzweck ab. So gibt es Warmwasser-Solaranlagen für 3.000 bis 6.000 Euro. Systeme zur Heizungsunterstützung kosten mindestens 10.000 Euro.
Geht es um die Finanzierung, können Sie Baugeld oder einen Modernisierungskredit nutzen. Ergänzend dazu steht Ihnen eine Förderung der Heizung zur Verfügung. So gibt es attraktive Zuschüsse über die Bundesförderung für effiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen (BEG EM). Die Mittel sind für mindestens fünf Jahre alte Häuser erhältlich und vor der Vergabe von Liefer- und Leistungsverträgen zu beantragen.
Haben Sie den Antragszeitpunkt verpasst? Dann nutzen Sie den Steuerbonus und reduzieren Ihre Steuerlast. Möglich ist das nach Abschluss aller Arbeiten über Ihre Einkommensteuererklärung.
Stand: 12/2022