Bauweisen beim Hausbau: Von EnEV- bis Passivhaus

Geht es um ein neues Haus, stehen heute unterschiedlichste Bauweisen zur Wahl. Angefangen vom konventionellen EnEV-Haus über das Passivhaus bis hin zum energieautarken Haus. Aber was zeichnet die unterschiedlichen Gebäude aus und warum lohnt es sich, für eine bessere Bauweise anfangs etwas mehr auszugeben? Wir stellen Ihnen aktuelle Hausbautypen vor und beantworten die wichtigsten Fragen.

Massiv- oder Fertighaus: Was ist der Unterschied?

Unabhängig von der Energieeffizienzklasse gibt es heute verschiedene Möglichkeiten, ein Haus zu bauen. Die bekanntesten sind das Massiv- und das Fertighaus. Die folgende Übersicht zeigt, was beide auszeichnet:

Das Massivhaus ist noch immer die beliebteste Bauweise der Deutschen. Stein auf Stein oder ganz in Beton: Massiv gebaute Häuser gelten als langlebig. Sie schützen vor Schall, lassen Wärme nicht so schnell herein und bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Das Fertighaus lässt sich besonders schnell errichten. Denn es besteht aus vorgefertigten Elementen, die Fachhandwerker auf der Baustelle nur zusammensetzen. Die kurze Bauzeit ist ein Grund, aus dem sich viele für diesen Haustyp entscheiden.

Neben den konventionellen Bauweisen gibt es auch weitere Haustypen. Ein Beispiel dafür ist das Blockhaus, das aus ganzen Baumstämmen besteht. Wer es gemütlich mag, kann auch ein Holzhaus oder ein Fachwerkhaus bauen.

Konventionell oder energiesparende Bauweise

Ganz gleich, ob Sie sich für ein Massiv- oder ein Fertighaus entscheiden: Geht es um die Energieeffizienzklasse, haben Sie einen großen Gestaltungsspielraum. Denn neben konventionellen Häusern nach Energieeinsparverordnung (in Zukunft Gebäudeenergiegesetz) gibt es auch KfW-Effizienzhäuser, Passivhäuser, Sonnenhäuser oder gänzlich energieautarke Häuser. Wir zeigen, was die verschiedenen Bauweisen unterscheidet.

Das Niedrigstenergiegebäude stellt den hohen Standard im Neubau dar. Es folgt den Mindestanforderungen des deutschen Energiesparrechts und setzt zumindest teilweise auf erneuerbare Energien.

Die KfW-Effizienzhäuser erfüllen deutlich höhere Anforderungen an die Energieeffizienz. Sie verbrauchen weniger, schonen das Klima und sind daher mit einer hohen Förderung für den Neubau verbunden.

Das Passivhaus nutzt innere und äußere Wärmegewinne besonders gut. Damit das funktioniert, richten Architekten die Gebäude zur Sonne hin aus. Um so wenig Wärme wie möglich zu verlieren, ist außerdem eine nahezu luftdichte Bauweise Pflicht.

Das Sonnenhaus lässt auch ohne Technik viel Sonnenwärme herein. Während ein hoher Dämmstandard die Verluste minimiert, decken Solarthermie- und Photovoltaikanlagen einen Großteil des Energiebedarfs ohne laufende Kosten.

Das autarke Haus besteht aus einer energiesparenden Hülle und besonders effizienter Technik. Letztere gewinnt Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien. Mit Speichern versorgen Sie sich dann fast das ganze Jahr über unabhängig und kostenfrei mit Energie.

Hohe Effizienz sorgt für finanzielle Freiheit

Ein besonders effizientes Gebäude kostet beim Bau meist mehr als ein Haus, das sich an den Mindeststandards des Gebäudeenergiegesetzes orientiert. Denn es besitzt in der Regel eine bessere Dämmung, effizientere Fenster und ausgeklügelte Technik. Geht es um die Energiekosten, zeigt sich dann allerdings ein anderes Bild. Während diese im fossil beheizten Standard-Haus über die Zeit ansteigen, sind und bleiben sie bei Gebäuden mit energiesparender Bauweise niedrig. Vor allem dann, wenn die Häuser Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien gewinnen. Ist das Baugeld zurückgezahlt, profitieren Sie damit von einer hohen finanziellen Freiheit.